Mit genossenschaftlicher Stärke robust durch die Krise

Zukunftsmodell und digitaler Wandlungsprozess

Pressemitteilung

Hamburg, 17. Juni 2020

  • Vertrauen: konstant überdurchschnittliches Kreditwachstum (+ 8,4 %)
  • Entscheidung: Kundenorientierung zunehmend digital (77,1 %)
  • Zukunft: Anschlussfähigkeit des genossenschaftlichen Geschäftsmodells

Auf der Bilanzpressekonferenz präsentierte Dr. Reiner Brüggestrat seine Nachfolger Thorsten Rathje und Nils Abels.
Auf der Bilanzpressekonferenz präsentierte Dr. Reiner Brüggestrat seine Nachfolger: Thorsten Rathje (li.), Vorstand Marktfolge und designierter Vorstandssprecher, und Nils Abels (re.), Leiter Banksteuerung und zukünftiger Ressortvorstand Steuerung.

Die Hamburger Volksbank setzt ihr Zukunftsmodell konsequent um und beweist im Geschäftsjahr 2019 robuste wirtschaftliche Stärke. Dabei bleibt das Kreditgeschäft expansiv: „Unser permanenter Wandlungsprozess ist genossenschaftlich fundiert und entwickelt sich aus einem engen Vertrauensdialog mit unseren Eigentümern und der Analyse geänderter Kundenbedürfnisse. Damit bewährt sich unser Geschäftsmodell auch in dieser schweren Krise“ sagt Vorstandssprecher Dr. Reiner Brüggestrat. Dazu gehört der Ausbau des omnikanalen Angebots. „Über 75 Prozent unserer Kunden nutzen unsere Online-Angebote. Kundenähe definiert sich selbstverständlich über eine exzellente persönliche Beratung - und ebenso selbstverständlich über digital-persönlichen Rundum-Support und automatisierte Services. Nach dem Motto ‚digitaler werden, Volksbank bleiben‘ investieren wir in die digitale Infrastruktur“. Ein zweistelliger Einlagenzuwachs sowie ein konstanter Zinsüberschuss trotz Niedrigzinsumfeld bestätigen eine steigende Marktakzeptanz.

Überdurchschnittliches Kreditergebnis und Kapazitätenausbau in der Krise

Die Hamburger Volksbank konnte ihr Kreditergebnis im Jahr 2019 erneut überdurchschnittlich steigern. Wesentlicher Wachstumstreiber für den Kreditzuwachs um 8,4 % auf 2.139 Mio. € (+11,9% auf 1.974 Mio. € in 2018) war das langfristige Immobilienfinanzierungsgeschäft. Dabei wurden die Kredite zu 80% vom Firmenkundengeschäft (Unternehmen und Selbständige) und zu 20% von der privaten Baufinanzierung getragen. Die erfolgreiche Partnerschaft mit dem Mittelstand bewährt sich besonders in der Corona-Krise: „Wir konzentrieren uns auf die intensive Beratung unserer Kreditkunden und haben dafür unsere Kapazitäten flexibel ausgebaut. Mittlerweile zeichnet sich auch für das laufende Geschäftsjahr eine stabile Kreditnachfrage ab. Diese Investitionsbereitschaft in unsicheren Zeiten spricht für eine gesunde Kundenstruktur und freut uns als betreuende Hausbank umso mehr“, so Brüggestrat. Dabei gelten auch für Corona-Schnellkredite die Einhaltung der KfW-Auflagen für die Kreditvergabe. „Eine strenge Risikoprüfung der Finanzierbarkeit ist für uns verbindlich, so dass wir unsere Kreditstandards auch in Krisenzeiten nicht lockern, jedoch weiterentwickeln“, so Brüggestrat.

Digitales Nutzungsverhalten und Hamburger Volksbank Di@log

Aktuelle Benchmark-Analysen belegen das geänderte Nutzungsverhalten, wonach 77,1 Prozent der Kunden das Online-Banking nutzen (Stand 31.03.2020). Damit ist die Hamburger Volksbank unter den Top 10 unter 795 teilnehmenden Volks- und Raiffeisenbanken. „Sowohl unsere Privat- und Firmenkunden nutzen uns zunehmend digital und suchen für alltägliches Banking nicht mehr die Filiale auf. So sind die Online- Wertpapieraufträge in den ersten fünf Monaten 2020 um 183 Prozent gestiegen, diejenigen über Berater lediglich um 31 Prozent. Entsprechend verschieben wir flexibel Personal-Kapazitäten in unser Di@log-Team“, so Reiner Brüggestrat. Mit der digital-persönlichen Einheit „Hamburger Volksbank Di@log“ entspricht die Bank den geänderten Kundenbedürfnissen nach einem omnikanalen Angebot: „Seit Ende 2018 entwickeln wir Kundenähe konsequent und mit sehr großem Zuspruch weiter: mit Serviceexzellenz, einer hohen Frequenz an Telefonaten und zunehmend auch mit qualifizierter Beratung.“ Dafür wird die ursprüngliche Anzahl von 13 Mitarbeitern bis Ende Oktober auf 33 Stellen aufgestockt. Darunter sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Filialen, die nach der Corona-Krise nicht wieder geöffnet werden. „Nach einer umfangreichen Standort-Auswertung haben wir entschieden, 10 Standorte dauerhaft zu schließen und in neue attraktive Präsenzen zu investieren, wie zum Beispiel mit 6 Mio. Euro in Wedel und 1,5 Mio. Euro in Blankenese“, so Brüggestrat.

Keine Fusion mit der Volksbank Lübeck

Die Vertreterversammlung der Volksbank Lübeck hat der Fusion mit der Hamburger Volksbank nicht zugestimmt. „Wir bedauern sehr, dass der Aufsichtsrat und der Vorstand der Volksbank Lübeck seine Vertreter nicht von den Vorteilen der Fusion überzeugen konnte und wünschen alles Gute für die Zukunft“, so Reiner Brüggestrat. Beide Häuser sahen ihre innovative Kultur und die städtischen Umfeldbedingungen als optimale Voraussetzungen für eine „Hanseatische Allianz“ in der Metropolregion Hamburg. „Wir haben frühzeitig die Weichen für unsere genossenschaftliche Zukunft gestellt und halten, einvernehmlich mit unseren Vertreterinnen und Vertretern, an diesem Zukunftsmodell fest. Eine zunehmend strenge Regulatorik, die Digitalisierung aller Lebensbereiche, ein zunehmend härterer Wettbewerb und das anhaltende Niedrigzinsumfeld sind Ansporn und Verpflichtung, unsere genossenschaftlichen Geschäftsprinzipien im digital-persönlichen Zeitalter stetig weiterentwickeln. Mit unserem Förderauftrag als Genossenschaftsbank haben wir den Anspruch, ein ausbaufähiges Modell zu forcieren, das für Eigentümer, Kunden, Mitarbeiter und weitere Marktteilnehmer anschlussfähig sein wird: Digitaler werden - Volksbank bleiben“, so Brüggestrat.

Vom Draghi- zum Lagarde-Effekt - Erfolgskennzahlen

Die Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr 2019 sehr erfreulich um 12,0 % auf 3,94 Mrd. € erhöht (+7,5% auf 3,52 Mrd. € in 2018). Trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds gelang es, den Zinsüberschusses fast konstant bei 54,4 Mio. € zu halten (54,8 Mio. € in 2018). Für die gute Qualität der genossenschaftlichen Beratung spricht der Provisionsüberschuss, der auf 25,0 Mio. € anstieg (23,8 Mio. € in 2018). Der Einlagenbestand der Hamburger Volksbank ist im Geschäftsjahr 2019 um 13,9 % auf 2.940 Mio. € gestiegen (+ 11,5 % auf 2.582 Mio. € in 2018). Der Zuwachs bei den Mitgliedern betrug im Jahr 2019 2,9 % auf 61.240 Anteilszeichnern (1,5 % auf 59.503 in 2018). Das Betriebsergebnis vor Bewertung stabilisierte sich bei 17,8 Mio. € (20,4 Mio. € in 2018): „Trotz des herausfordernden Umfelds, der anhaltenden Niedrigzinsphase und der geltenden regulatorischen Rahmenbedingungen haben wir ein solides Betriebsergebnis. Wir erfüllen unseren genossenschaftlichen Förderauftrag konsequent zukunftsorientiert und haben dem Finanzsenator 5,8 Mio Euro Steuern überwiesen“, so Brüggestrat. Die umfangreichen aufsichtsrechtlichen Kapitalvorgaben hat die Hamburger Volksbank mit einer Gesamtkapitalquote von 12,8 % ausgesteuert (12,8 % in 2018).  Wie bereits im Jahr 2018 unter EZB-Chef Mario Draghi nimmt die Hamburger Volksbank erneut an Refinanzierungsgeschäften des Eurosystems zur Ankurbelung der Kreditvergabe teil. Unter der neuen EZB-Chefin Christine Lagarde sichert sich die Bank im Rahmen dieses Programms Liquidität in Höhe von 450 Mio. Euro mit bis zu einem Prozent Zinsen pro Jahr.

Pressekontakt

Heidi Melis
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